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Channel: Antik, Kunst & Kräuter
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der fluss

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Als breiter fluss strömt ich benommen

Der träge seine bahnen zieht

Der quelle kraft schon längst genommen

Als braune masse schlängle ich dahin

 

Gott indra der voll mitleid wohl begriff

Wer durch bequemlichkeit ist wie gelähmt

Nicht weiterkommen kann im leben

Hat er die trägheit nicht gezähmt

 

So zürnt er nicht und zwang mich dennoch

Zu ändern den mir altvertrauten lauf

Zuerst erschrak ich ächzend und beklagend

Doch also bald gab ich das klagen auf

 

So führt mich meine neue bahn durch felsen

Ich stürz mich in die tiefste schlucht

Reiß bäume nieder die sich wälzen

Von fischen voll ist jede bucht

 

Mein wasser klärt sich, rein und glitzernd

Die ganze welt erscheint für mich in neuem licht

Der mensch erkannte meine schönheit

Und spannte bögen des thriumphes über mich

 

Aus meinen buchten die einst finster

Wurde geboren weißer schaum

Ja dieses weiß das zeigt sich nur im kampfe

In schlammig trägheit zeigt sich’s kaum

 

Blau die lagunen felsgesäumt

Die ich an meinen ufern hinterließ

Dort spinnen nymphen magisch ihre spiegel

Und leben wie im paradies

 

Drum denkt daran ihr zahllos menschenwesen

Die ihr die chancen nicht ergreift

Bleibt ewig träge schlammigbraune flüsse

Da ihr den sinn des lebens nicht begreift

© 2009 margit kranebitter



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