Noch streicht der kalte Hauch des Frosts
Um deinen scheinbar starren Leib – Mutter
Noch glauben die wütenden Winde
Dich in unerreichbar ferne Träume zu wiegen
Doch unmerklich, unseren Blicken entzogen
Hast zaghaft du gestreckt die tauben Glieder
Der grüne Saft glitt längst den Stamm empor
Knospe um Knospe in dürrem Geäst
Streckt sehnsuchtsvoll sich zur Sonne hin
Wartet geduldig – auf Wendezeit
Zeit sich zu entfalten, Zeit aufzublühen
Zeit – das Leben zu erneuern
Dich, Mutter, zu wecken aus kaltem Schlaf
Aus der Dunkelheit steigst du empor
Eingehüllt in den grünen Strahl des Apoll
Umweht von tausend süßen Düften
Die alle geheime Botschaft tragen
Erfülle dein Leben mit Leidenschaft
Trinke den vollen Kelch bis zur Neige
Gib dich ganz und löse dich auf
In der Ekstase des Großen Beginnens
